«Energiestrategie 2050», «Nachhaltigkeit», «Klimaerwärmung» – die Stichworte rund um das Thema Energie sind allgegenwärtig. Was kann ein Hausbesitzer tun, um einen relevanten Beitrag zu leisten? Anlässlich eines Ersatzes des Heizsystems oder einer anstehenden Fassadensanierung können folgende Überlegungen hilfreich sein.
Schritt 1
Konkrete Ziele formulieren
Als Allererstes sollte sich ein Hausbesitzer die Frage stellen, worin seine Ziele bestehen. Geht es darum, Heizkosten einzusparen? Geht es um das Wohlbefinden? Möchte man einen Beitrag zum Umweltschutz leisten? Schwebt einem sogar vor, energetisch vorbildlich zu agieren? Sind diese Vorgaben eruiert, muss geklärt werden, was überhaupt möglich ist. Dazu braucht es eine Bestandesaufnahme des Ist-Zustandes des Gebäudes. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist der Beizug eines Energieberaters sinnvoll.
Wie steht es um die Fassadendämmung? Wieviel Energie verliert das Haus über das Dach? Was ist mit der bestehenden Verglasung? Auch die vorhandenen Elektroinstallationen und Haushaltsgeräte werden in den Blick genommen. Und selbstverständlich auch das bestehende Heizungssystem. Die betreffenden Messungen und Berechnungen erfolgen nach einer SIA-Norm und weisen das Gebäude einer Energieeffizienzklasse zu. Erst jetzt lassen sich konkrete und realistische Ziele definieren.
Schritt 2
Mögliche Massnahmen definieren
Mittels des errechneten Energiebedarfs kann der Energieberater konkrete Aussagen machen. Liegt der Energiebedarf gemessen in kWh/m2 höher als 150% des Neubaustandards, müssen Massnahmen an der Gebäudehülle, beim Dach oder bei den Fenstern getroffen werden. Um die beabsichtigten Ziele zu erreichen, stellt sich die Frage, was optimal, was machbar und was sinnvoll ist.
Es ist nutzlos, eine energieeffiziente Wärmepumpe zu installieren, wenn die Fenster noch eine Einfachverglasung aufweisen. In diesem Fall wäre als Erstes eine Fenstersanierung angezeigt. Unter Umständen ist eine Etappierung sinnvoll: Vielleicht muss erst eine Fassadensanierung vorgenommen werden. Dann können im darauffolgenden Winter erneut Messungen erfolgen, die dann das weitere Vorgehen zu definieren helfen: Welche Heizung erscheint jetzt als optimal? Sollte die Wahl berücksichtigen, dass vielleicht später Photovoltaik hinzukommt?
Schritt 3
Offerieren und ausführen lassen
Mit derart konkreten Ideen wird ein Hausbesitzer nun sinnvollerweise verschiedene Offerten einholen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich diese nur bedingt vergleichen lassen, da unterschiedliche Anbieter unterschiedliche Lieferanten haben werden. Am Ende zählt nicht nur eine nackte Zahl, sondern auch die Frage, zu wem Vertrauen besteht, ob die Beratung bis zu diesem Moment die Erwartungen erfüllen konnte und wem man eine einwandfreie Ausführung der Arbeiten zutraut.
Schritt 4
Nutzungsverhalten anpassen
Wie effizient Energie genutzt wird, hängt zu einem grossen Teil mit unserem eigenen Verhalten zusammen. Viele Tipps sind wohlbekannt: Stosslüften ist wesentlich effizienter als ein über längere Zeit halb geöffnetes Fenster usw. Aber wussten Sie auch, dass eine Absenkung der Raumtemperatur um ein einziges Grad ohne Weiteres 6% Energieeinsparung bedeutet? Moderne Heizsysteme lassen sich zudem so einstellen, dass die Temperatur abgesenkt wird, wenn beispielsweise tagsüber niemand zu Hause ist. Hier ist dank moderner Gebäudetechnik beträchtliches Sparpotenzial vorhanden – fürs Portemonnaie ebenso wie für die Umwelt.