Ein Interview mit Hanspeter Jordi, VR-Präsident der SABAG Holding AG
Ähnlich wie Pärli kann die Bieler SABAG auf eine lange Tradition zurückblicken. Sie ist ein reines Familienunternehmen geblieben, in dem inzwischen schon die vierte Generation aktiv ist. Wir haben Hanspeter Jordi getroffen, Vertreter der dritten Generation.
Herr Jordi, zur Pärli AG sind es kaum fünfhundert Meter Luftlinie. Entspricht diese Nähe auch den geschäftlichen Beziehungen?
Hanspeter Jordi: Absolut, ja! Unsere enge Zusammenarbeit reicht Jahrzehnte zurück, und ich weiss, dass schon mein Vater und Henri Pärli befreundet waren. Pärli war immer eine führende Sanitärfirma in der Region Biel und stand jedes Jahr auf dem Podest der drei umsatzstärksten Sanitärkunden der SABAG.
Sie selbst führen die Tradition dieser Zusammenarbeit fort. Was schätzen Sie denn an diesem Geschäftspartner?
Ich schätze sehr, dass wir uns regelmässig mit Daniel Wüthrich und Michel Pasche austauschen können, den Markt beobachten und bearbeiten, uns gegenseitig ins Spiel bringen und auch Probleme zusammen diskutieren können. Es ist schon vorgekommen, dass sie uns auf Fehler aufmerksam gemacht haben, die wir noch korrigieren konnten. Die gute Einkaufs- und Baustellenorganisation der Firma Pärli erlaubt uns, geplant und just-in-time zu arbeiten. Und nicht zuletzt schätzen wir die Leistungsfähigkeit und die Betriebsgrösse der Firma Pärli, die es erlaubt, gleichzeitig Sanitärprodukte für mehrere grosse Baustellen bei uns zu bestellen. Es freut mich, dass wir der Firma Pärli für unseren Neubau der Sanitärlagerhalle einen namhaften Gegenauftrag erteilen konnten.
Worauf führen Sie eigentlich den anhaltenden Erfolg der SABAG zurück?
Wir haben immer schon eine langfristige Optik gehabt und Ziele geduldig verfolgt. Die Aktionäre – das Unternehmen ist nach wie vor zu 75 % im Besitz von Bieler Familien – freuen sich über die nachhaltige Entwicklung, die modernen Einrichtungen und die neuen Gebäude und investieren den grössten Teil des Gewinnes in die Weiterentwicklung. Wichtigster Erfolgsfaktor sind sicher die langjährigen, motivierten Mitarbeiter, die unsere Kunden mit Freude und kompetent bedienen.
Was sehen Sie denn im Bereich Badezimmer für Entwicklungen? Und gibts da auch kurzfristige Trends?
Soeben hat die Corona-Phase dafür gesorgt, dass der Stellenwert des Badezimmers erhöht wurde, weil man sich plötzlich viel mehr in der eigenen Wohnung aufhält. Dadurch ist die Bereitschaft gestiegen, in die eigenen vier Wände zu investieren. Andere kurzfristige Trends sind der Wechsel der Modefarben, der Einsatz von LED-Leuchten oder digitaler Steuerungen.
«Wir haben immer schon eine langfristige Optik gehabt und Ziele geduldig verfolgt.»
Und langfristig?
Einerseits beobachten wir, dass bei Sanitärprodukten immer mehr Funktionen verlangt werden. Eine Dusche muss ein Regenwald-Wellness-Erlebnis ermöglichen und Massagedüsen aufweisen. Immer mehr WCs haben eine Duschfunktion und Armaturen haben Energiesparfunktionen. Andererseits werden Badezimmer tendenziell grosszügiger konzipiert, mit separatem WC und bodenebenen und dadurch altersgerechten Duschen. Daneben gibt es den Trend zu Design-Artikeln. Immer mehr Anbieter lassen ganze Linien von Badewannen und Waschtischen über die Fliesen bis zu den Armaturen von renommierten Designern entwerfen. Mit einem Wort: Badezimmer werden grösser und schöner!