Wer das Wort «Wartung» hört, denkt vielleicht zuallererst an Heizkessel, die nicht tun, was sie tun sollten – typischerweise gerade in den ersten ernsthaft kalten Tagen. Aber auch für Sanitäranlagen, Solarthermie-Installationen und Wärmepumpen empfiehlt sich eine regelmässige Wartung.
«Es ist ein absoluter Klassiker», erzählt René von Büren amüsiert, «sobald sich der Winter meldet, laufen bei uns die Drähte heiss, weil Heizungen nicht anspringen oder Fussböden kalt bleiben.» Dabei liesse sich dies mit einem Wartungsvertrag ohne weiteres verhindern.
Auch Wärmepumpen und Co.?
Im Vergleich mit den wartungsintensiven Öl- oder Holzheizungen gelten Wärmepumpen aller Art als wartungsarm. Da sie fast nur elektrisch betrieben werden, reiche es, sie alle zwei Jahre vom Hersteller anschauen zu lassen, erläutert von Büren. Ähnlich sieht es bei Pelletheizungen aus, die ja einen Behälter brauchen, von dem aus die Pellets zum Ofen geführt werden. «Da gibt es nur wenige Verschleissteile», erläutert von Büren. «Und bei einem Stückholz-Ofen sollte einmal pro Monat der Filter gereinigt werden.» Bei Solarthermie-Anlagen merken die Benutzenden oft nicht, dass die Anlage schlecht (oder gar nicht!)
«Sobald sich der Winter meldet, laufen bei uns die Drähte heiss, weil Heizungen nicht anspringen oder Fussböden kalt bleiben.»
läuft, da die Warmwasseraufbereitung in der Regel mittels Heizung, zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer anderen Wärmeerzeugung, erfolgt. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Hier lohnt sich ein Vertrag für eine jährliche Wartung mit Sicherheit. Bei Sanitäranlagen sollte der Grobkornfilter gespült oder gewechselt werden. Eine Kontrolle durch eine Fachperson alle zwei Jahr ist sinnvoll.
Klassisch: der Brenner
Die Probleme mit klassischen Heizungen lassen sich mit einem Wartungsvertrag fast vollständig verhindern. Neben der optimalen Einstellung des Brenners werden bei der jährlichen Kontrolle auch Details überprüft: Ist das Schachtgitter verschmutzt, das den Gasbrenner mit Frischluft versorgt? Oder ist der Siphon für den Ablauf von Kondenswasser verstopft?
Das können Sie selber tun
- Zweimal im Jahr den Hahnen bei der Kaltwasserverteilstation im Keller zu- und wieder aufdrehen.
- Einmal im Jahr ebendort den Filter spülen, wenn rückspülbar, ansonsten Kartusche wechseln.
- Ebenfalls einmal pro Jahr den Boiler checken: Ist alles dicht? Alles trocken? Gibt es Rost?
- Desgleichen bei der Heizung: Regelmässige Blickkontrolle, ob es irgendwo tropft oder ob sich Rost gebildet hat.
- Sind die Heizungsrohre isoliert? Viele denken, dass freiliegende Heizungsrohre den Keller ein bisschen heizen – ein Fehlschluss!
«Bei Sanitäranlagen sollte der Grobkornfilter gespült oder gewechselt werden.»
Verstopfte Heizkreise aufgrund von Schlamm oder Kalk können kalte Stellen im Fussboden verursachen. Eine Spülung durch einen Fachmann ist normalerweise die Lösung, es können aber auch defekte Antriebsmotoren oder falsche Einstellungen die Ursache sein
Moderne Zeiten
Heutzutage gibt es Fernüberwachungstools, welche es ermöglichen, die einwandfreie Funktion eines Heizsystems jederzeit im Auge zu behalten. Namentlich bei modernen Wärmepumpen ist dieses IoT-Monitoring stark im Kommen. Auch bestehende Anlagen lassen sich nachrüsten.
Die Vorteile für den Kunden
Egal, welcher Heizungstyp, und unabhängig von der Grösse (Einfamilienhaus, Block, industrielle Anlage), die Vorteile einer gewarteten Heizung liegen auf der Hand:
– Eine optimal eingestellte Heizung spart Energie.
– Die Gefahr von Störungen und Ausfällen wird minimiert.
– Unvorhergesehene Reparaturen kommen kaum noch vor.
Ähnlich wie der Immobilienfachmann (s. S. 8) empfiehlt auch Pärli das Abschliessen von Wartungsverträgen. Unter dem Strich spart man damit Geld – und Nerven.